Meine Textilcollagen mache ich häufig mit transparenten Stoffen. Die Schichtungen mit den überlagerten Farbflächen ergeben ähnliche Effekte wie beim Aquarellieren: durch mehrere Lagen entsteht eine Tiefenwirkung.
Die textilen Materialien kombiniere ich gerne mit Erinnerungsstücken an Menschen oder mit Mitbringseln aus den Ferien und mit Funden aus der Natur. So entstehen z.B. Bilder mit Elektroteilchen aus der Werkstatt meines Vaters oder Bilder mit Strandfundstücken aus Naxos und Uruguay.
Schon immer faszinierte mich die Kombination zwischen sogenannt wertlosem und wertvollem Material. Seit meinen Alpsömmern gestalte ich gerne Bilder mit Mist. Ich kombiniere ihn auch mit Blattgold, da ich im Spannungsfeld der beiden Materialien
immer wieder neue Gestaltungsideen und Themen entdecke. Die Umwandlung von Nahrung in Mist und umgekehrt fasziniert mich; auch im symbolischen, also im übertragenen Sinn. Während des Zusammennähens der Bildteile, welches ich immer von Hand mache, spanne ich gerne mit Gedanken und Wortspielen den Bogen zum Leben, z.B. dass sich der “Mist im Alltag” manchmal erst später als “goldrichtig” entpuppt. Ich verleihe dann diesem “Alltagsmist” mit meinen Goldspuren ein bisschen Glanz und Wertschätzung.
Die Frage nach dem Wert der Dinge finde ich spannend. Bereits als Kind beschäftigte mich, warum etwas eigentlich als “wertvoll” oder “wertlos” gilt. Oft deckte sich dies überhaupt nicht mit meinem eigenen Empfinden. In der Natur scheint alles seinen Platz und seinen Wert zu haben.